Der deutsche Forrest Gump – Jonas Deichmann

Dem inneren Drang folgen und aufs Herz hören

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Wenn ich eine Weile zu Hause bin, ist das schön. Ich bin gerne bei meiner Familie. Aber nach ein paar Wochen, nach ein paar Monaten da habe in mir wieder diesen Drang, ich will raus, ich will Abenteuer, ich will an Orte an denen ich noch nie gewesen bin.”

Jonas Deichmann
Mittlerweile sieht er seinem namensgebenden Pendant im Film Forrest Gump sehr ähnlich.
Foto: Sammy Deichmann

Die Idee

Es war im Jahr 2022 – da kommt Jonas Deichmann eine Idee. Zu diesem Zeitpunkt ist er gerade irgendwo in der Welt unterwegs bei einem seiner Abenteuer. In dem Fall laufend. Dabei hat er viel Zeit zum Nachdenken und spielt mit dem Gedanke die USA zu durchqueren. Einmal von New York nach Los Angeles mit dem Fahrrad. Und zurück von Los Angeles nach New York laufend. Alles in einem Rutsch. Knapp 5.500 km. EINFACH. Plan durchdacht und im Jahr 2023 umgesetzt. In drei Wochen ist er von New York nach Los Angeles geradelt. Zurück an die Ostküste ging es dann in 100 Lauftagen. Und weil das ja noch nicht genug war, hat er bei seiner Ankunft am legendären New York Marathon teilgenommen. Man gönnt sich ja sonst nichts. 

95% Kopfsache

Kurz nach seiner Ankunft in Deutschland hatte ich die Möglichkeit mit Jonas Deichmann ein Interview für AIDAradio zu führen. Dabei hat er mir viel von seiner USA-Durchquerung erzählt. Landschaftlich hat ihn das Land sehr beeindruckt. Er durfte viel sehen und erleben. Seien es die Rocky Mountains oder die Mojave-Wüste.Dort wo die Landschaft abwechslungsreich war, da gab es immer wieder neue Eindrücke, da machte ihm das Laufen besonders viel Spaß.  Herausfordernd wurde es, wenn er wochenlang das gleiche Bild hatte. Hier kam es ganz besonders auf die mentale Stärke an, so Jonas: “Für mich ist 95% Kopfsache, gerade in den monotonen Abschnitten, wie beispielsweise wochenlang durch Maisfelder zu laufen.” 

Wie gelingt es mental stark zu bleiben? Jonas arbeitet mit Visualisierung. Er stellt sich das Ziel – in dem Fall New York – vor. Wie wird das sein, wenn er dort ankommt? Jubelnde Menschen am Straßenrand. Ein schönes Hotelzimmer mit einer weichen Matratze statt den natürlichen Untergründen über denen er sein Mini-Zelt während es gesamten Trips aufschlägt. Eine warme Dusche. Ein leckeres Essen. Und auch die Zwischenziele stellt er sich vor. Eine Tankstelle in 30 KM Entfernung, wo ein kühles Getränk und ein Eis auf ihn warten. So geht es mit vielen kleinen Etappen dem großen Ziel entgegen. Auch Musik, Podcasts und Hörbücher aus den Bereichen Wirtschaft haben ihm in der monotonen Zeit sehr geholfen. Damit konnte er nicht nur Kilometer abspulen, sondern sich auch weiterbilden. 

Schreck-Momente und Pannen

Wenn man so lange unterwegs ist und unter anderem in 100 Tagen 9 Paar Laufschuhe verbraucht, gibt es auch Schreck-Momente. Mitten in den Rocky Mountains ist ihm sein Laufanhänger mit dem er unterwegs war komplett kaputt gegangen. Hilft alles nichts – Show must go on! Das war der erste Gedanke. Deswegen hat er alles was er benötigt in seinen Rucksack gepackt und ist zehn Tage mit dem Rucksack bis zur nächsten Stadt gelaufen. Dort hat dann ein neuer Anhänger auf Jonas gewartet. Insgesamt lief alles sehr positiv ab. Auch die Begegnungen mit Tieren oder Menschen. Wenn es um Bären oder Wölfe geht, dann versteht es sich von selbst vorsichtig zu sein. Und auch bei einigen Amerikanern war Jonas lieber etwas zurückhaltend. Speziell bei den Häusern, wo eine Flagge der Waffenlobby vor der Tür wehte. Hier mal schnell das Zelt im Garten aufschlagen, kam da nicht in Frage. In den meisten Fällen war das aber nie ein Problem. Ganz im Gegenteil. Von ganz vielen Amerikanern wurde er sogar nach Hause zum Essen und Übernachten eingeladen. Denn, dass ein Deutscher die USA mit dem Fahrrad in die eine Richtung und zu Fuß in die andere Richtung durchquert hat sich natürlich herumgesprochen. 

Der deutsche Forrest Gump

Den Spitznamen “Deutscher Forrest Gump” hat er übrigens dem mexikanischen Fernsehen zu verdanken. Die haben ihn während seines Projekts “Im Triathlon um die Welt” durch Mexiko begleitet. 2021 war das. Da hat er die Welt umrundet in dem er 450 Kilometer geschwommen, 21.000 Kilometer Fahrrad gefahren und 5060 Kilometer gelaufen ist. Damit hat Jonas – laut eigenen Angaben – den historisch längsten Triathlon bewältigt. Aktuell (seit Mai 2024) möchte der Pforzheimer übrigens wieder einen Weltrekord aufstellen. 120 Tritathlons in 120 Tagen, hintereinander. Um das nochmal einzusortieren, von welchen Distanzen wir sprechen: 120 Mal 3,8 km Schwimmen, 120 Mal 180 km Radfahren und 120 Mal 42 km Laufen. Alles über Jonas und seine aktuellen Projekte gibt es auf seiner Seite

Die Frage die sich stellt: Warum macht jemand so etwas? Was treibt ihn an? Ist es da nicht schöner einen ruhigen Job zu haben und zu Hause bei der Familie zu sein, anstatt monatelang irgendwo in der Welt, im Zelt schlafend, mit schmerzenden Gliedmaßen und all den Herausforderungen, die so ein Abenteuer mit sich bringt? Ja – er ist gerne bei seiner Familie. Und trotzdem hat er nach ein paar Wochen wieder den Wunsch die Welt zu entdecken, an Orte zu kommen, an denen er noch nicht war. Intensiv. Erleben. Abenteuer. Er braucht das. Gleichzeitig unterstützt er mit seinen Projekten unterschiedliche Organisationen. Beispielsweise mit der World Bicycle Relief die Fahrräder an Kinder in Afrika verteilt, die sehr weite Wege zu Schulen zurücklegen müssen und deswegen oft nicht zur Schule gehen können. Da er selbst leidenschaftlicher Fahrradfahrer ist, ist es Jonas in dem Fall ein ganz besonders Anliegen, diese Charity zu unterstützen. Seiner Leidenschaft nachgehen, dem inneren Drang nach Abenteuer folgen und gleichzeitig anderen helfen – das treibt Jonas Deichmann bei seinen Projekten an. 

Meine Learnings aus dem Gespräch

  1. Folge deinem Herzen um ein erfülltes Leben zu führen.
  2. Mit einem starken Willen kannst du weit über deine (körperlichen) Grenzen hinausgehen und mit Visualisierung erreichst du über kleine Zwischenziele das große Ganze. 
  3. Pannen und Rückschläge bremsen zwar, sie stoppen dich aber nicht.

One more Thing

Wenn ich die USA mal zu Fuß durchquere packe ich mir mindestens neun Paar Laufschuhe ein. (tj)

Über den Blog

In Zeiten in denen vielen Menschen der Optimismus abhanden gekommen ist, in dem oft mehr gejammert wird, auf den richtigen Moment gewartet oder einfach nur geredet und nichts getan wird – da sollen meine Artikel für Inspiration sorgen. Begegnungen mit Menschen, die Interviews fürs Radio und für Podcasts haben mir jedes Mal viel gegeben. Von jedem Einzelnen konnte ich etwas mitnehmen und lernen. Das möchte ich anderen nicht vorenthalten. Denn jeder Mensch schreibt seine eigene Story. Es ist eine Sammlung aus all den Erfahrungen, die das Leben so mit sich bringt.

Die Menschen, die ich interviewen durfte und denen ich begegnet bin, haben Großartiges erlebt, leben ihre Träume und haben erkannt, wieviel Spaß das Leben macht, wenn man seine Erfüllung gefunden hat. Ich freue mich, wenn sich ein Stück davon auf jeden überträgt, der diese Artikel liest und damit vielleicht selbst einen Schritt Richtung erfülltes Leben geht. 

Über Thorsten Jost

Menschen unterhaltsam begeistern und inspirieren – das ist Thorstens Anliegen und der Grund, warum er morgens aufsteht und tut was er tut. Als überzeugter Optimist ist er der festen Überzeugung, dass jeder ein zufriedenes Leben führen kann. 

Als Vortragsredner, in seinem Podcast, auf seinem YouTube Kanal und in diesem Blog stellt er Menschen vor, spricht über Begegnungen und erzählt von der für ihn prägendsten Zeit als Seefahrer auf einem Kreuzfahrtschiff. Dort hat er einen unbezahlbaren Erfahrungsschatz gesammelt, den er mit anderen teilt. Hinzu kommen Tausende Interviews, die er unter anderem für AIDAradio und seinen Podcast “Happy Crew Heroes” geführt hat. Täglich kommen neue hinzu. 

All das was er daraus gelernt hat und weiter lernt, macht Thorsten Jost zu einem zufriedenen und glücklichen Menschen, der andere dazu inspiriert und begeistert ebenfalls ein zufriedenes Dasein zu erlangen. 

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